Seit
März 2018 ist die von der Bundesregierung beschlossenen Änderung der
Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV) in Kraft. Diese enthält
vor allem neue Bestimmungen für die Anwendung von Antibiotika beim Tier.
Die Novelle fordert in vielen Fällen zwingend und verpflichtend beim
Einsatz von Antibiotika die Durchführung eines Antibiogramms, was leider
zu deutlichen Mehrkosten für den Tierhalter führen wird. Die
Sinnhaftigkeit dieser Forderung ist wissenschaftlich sehr umstritten,
konnte aber trotz vehementen Protestes seitens verschiedener
tierärztlicher Verbände nicht verhindert werden.
Mickele in Siedlung Rheinfelden angeschossen!
Kater
Mickele wurde uns am Abend des 17.12.14 mit einer schweren Lahmheit und
erheblichen Wundverletzungen vorgestellt. Das Röntgenbild des Vorderlaufes zeigte
das Projektil aus einem Luftgewehr oder einer Luftpistole.
Mickele
wurde notoperiert und überstand den Eingriff gut. Die Besitzer haben
Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Solchen Tierquälern gehört das
Handwerk gelegt!
Gesund mit Hund
Der Kontakt mit Hunden und Katzen wirkt sich positiv
auf die Gesundheit von Kleinkindern aus. Zu diesem Ergebnis kam eine
Studie der Universität Kuopio in Finnland mit 397 Neugeborenen. Die
Eltern gaben ein Jahr lang wöchentlich Auskunft über das Befinden ihrer
Kinder. diejenigen Babys, die mit einem Hund oder einer Katze im Haus
lebten, litten seltener an Ohrenentzündungen, Husten oder Schnupfen und
mussten weniger Antibiotika nehmen als Kinder, die keinen Kontakt zu
Tieren hatten. (Q: Focus 29/2012)
Wichtige Gesetzesänderung
Ab dem 1. Juli 2011 dürfen Hund und Katze in der EU nur noch reisen, wenn sie zuerst gechippt und dann gegen Tollwut geimpft sind - und beides in dieser Reihenfolge im blauen EU-Heimtierausweis eingetragen ist.
Tolle Praxisfälle Spencer
Cooni Kater Spencer wurde uns mit blutigem Erbrechen,
Kotverhalten und schmerzendem Abdomen im Notdienst vorgestellt. Die
Anfangstherapie erbrachte keine wesentliche Besserung seines klinischen
Zustandes, das "normale" Röntgenbild und die Blutuntersuchung ergaben
keine besonderen Hinweise. Recht bald entschlossen wir uns daher zur
Durchführung einer Röntgenkontrastmitteluntersuchung zur Darstellung
eines möglichen Darmverschlusses.
Tatsächlich, selbst Stunden nach der Eingabe des
Kontrastmittels, zu einem Zeitpunkt also, zu dem das Mittel schon den
Enddarm hätte erreichen müssen, zeigte sich im Röntgenbild keine
wesentliche Entleerung des "weissen Saftes" aus dem Magen. Sofort
entschlossen wir uns zur Durchführung einer OP und entdeckten im oberen
Teil des Dünndarms eine kleine Gummischildkröte...
Die OP gestaltete sich schwieriger als erwartet, da der
Fremdkörper im Mündungsbereich der Ausführungsgänge von
Bauchspeicheldrüse und Gallengängen lag. Spencer erholte sich von der OP
jedoch sehr gut und ist jetzt wieder ganz der alte Draufgänger.
Tolle Praxisfälle Inoa
Das Telefon klingelte bei Dr. Märtins um 2:00 Uhr nachts, Notfall, die Geburt der Französischen Bulldogge Inoa war ins Stocken geraten. Noch war kein Welpe geboren, aber die erste Fruchtblase war schon geplatzt und daher besondere Eile geboten. Das Röntgenbild ergab eine Querlage des ersten Feten und somit haben wir uns zur Durchführung eines Kaiserschnitts entschlossen. Wenig später waren 5 gesunde Welpen geboren, auch der erste querliegende Spross konnte erfolgreich reanimiert werden.
... und einige Tage später schon ganz "gechillt" ...
Tolle Praxisfälle Huskia
"Goldi" Huskia, mit ihren 12 Jahren schon eine Seniorendame, musste sich bei uns kürzlich einer schweren Not-OP unterziehen. Sie präsentierte sich mit Schmerzreaktionen und Scheidenausausfluss, der Ultraschall zeigte neben einer Gebärmutterentzündung eine Umfangsvermehrung im Bauchraum. Unten abgebildet der entnommene handballgrosse, bösartig tumorös entartete Eierstock, links daneben liegend der gesunde, normalgrosse Eierstock.
Huskia hat den schweren Eingriff bestens überstanden und, wie man auf dem nächsten nur einige Wochen später aufgenommenen Bild sieht, ihre alte Lebensfreude zurückgewonnen.
Gesundes Weihnachtsfest für Hund und Katze
Rund um die Weihnachtszeit verzeichnen Tierärzte alljährlich einen Anstieg der Patientenzahlen. Grund dafür sind saisonbedingte Unfälle und Erkrankungen, die durch das Beachten einiger Vorsorgemaßnahmen leicht verhindert werden können: So weckt das flackernde Licht brennender Kerzen oftmals die Neugierde der vierbeinigen Hausgenossen. Kontakt mit der Flamme kann zu schweren Brandverletzungen führen oder die Gefahr des Wohnungsbrandes bergen. Brennende Kerzen sollten deshalb keine Sekunde aus den Augen gelassen werden, wenn Haustiere im Raum sind. Auch der Weihnachtsbaum übt vor allem auf junge Katzen und Hunde eine große Anziehungskraft aus. Sie sollten deshalb nicht unbeaufsichtigt in der Nähe des Baumes bleiben. Befestigen Sie ihn so, dass er nicht umfällt, wenn die Katze ihn erklimmt oder der Hund beim Toben dagegen stößt. Der beste Standplatz ist eine Ecke im Raum. Schmücken Sie ihn wegen der Verletzungsgefahr nicht mit zerbrechlichem Glasschmuck. Er kann zu Schnittverletzungen nach Bruch an den Pfoten und im Maul durch Zerbeißen führen. Verzichten Sie auf Lametta. Es könnte noch giftiges Blei enthalten und außerdem nach Abschlucken einen lebensbedrohlichen Darmverschluss auslösen. Dünne, bunte Bänder von Geschenken müssen umgehend entsorgt werden. Sie stellen für Katzen ein beliebtes Spielzeug dar und werden dabei oft gefressen. Es besteht ebenfalls die Gefahr eines Darmverschlusses.
Schokolade, vor allem Backschokolade, muss sicher aufbewahrt werden. Durch das in Kakaokernen und –schalen enthaltene Theobromin kann ihr Verzehr für Hund oder Katze tödlich sein. Je höher der Kakaoanteil im Schokoladenartikel, desto höher ist auch der Theobromingehalt. Die tödliche Dosis für Hund Katze liegt bei etwa 100 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht. Das heißt: Etwa drei Tafeln Vollmilchschokolade oder eine Tafel Zartbitterschokolade können einen 10 - 15 kg schweren Hund töten. Ebenso sind Macadamia-Nüsse - auch die essbaren Sorten Macadamia integrifolia, Macadamia tetraphylla und Macadamia ternifolia - für Hunde giftig, wenn sie in großen Mengen aufgenommen werden. (Q: BPT Newsletter 12/12)
Intelligente Tiere
Studien ausgewertet: Hunde sind so schlau wie Kleinkinder - Sie können bis zu 250 Wörter lernen, rechnen und betrügen: Die Intelligenz von Hunden ist bislang unterschätzt worden, glaubt ein führender Experte. Die Vierbeiner besitzen demnach in etwa die geistigen Fähigkeiten eines zweieinhalbjährigen Kindes - und hätten ein einfaches Ich-Bewusstsein. Mehr Infos unter http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,641417,00.html.
Hunde, die bis zu 300 Wörter verstehen, Papageien, die ihre Wünsche auf Englisch artikulieren, Krähen, die Werkzeuge basteln - Forscher plädieren für mehr Bescheidenheit, denn neueste Erkenntnisse zeigen: Intelligenz ist nicht für Primaten oder Säugetiere reserviert. Mehr Infos unter http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,539549,00.html.
Sie verreisen mit Ihrem Tier in den Süden - Beugen Sie gegen unheilbare Erkrankungen vor!
Wenn Sie mit Ihrem Hund in die Mittelmeerregion (Portugal, Spanien, Südfrankreich, Italien, Balkan, Griechenland, Türkei) verreisen, besteht die Gefahr, dass er sich mit gefährlichen Blutparasiten (Leishmaniose, Babesiose, Herzwurm, Hepatozoonose) und Bakterien (Ehrlichiose, Anaplasmose) infiziert, die bei uns gar nicht oder nur sehr selten vorkommen; diese werden von Zecken oder Mücken übertragen. Dagegen können Sie Ihr Tier heute wirkungsvoll und nachhaltig schützen. Insbesondere gibt es seit kurzer Zeit einen vorbeugenden Impfstoff gegen die canine Leishmaniose, eine durch Sandmücken übertragene, schwerwiegende Erkrankung, die auch für den Menschen gefährlich werden kann. Im Mittelmeergebiet sind bereits 2,5 Millionen Hunde infiziert. Eine Heilung dieser Erkrankung ist nicht möglich, wohl aber die Prävention! Planen Sie daher rechtzeitig, bevor Sie mit Ihrem Tier in den Süden fahren, und fragen Sie unser Praxisteam nach den neuen vorbeugenden Massnahmen zur Minimierung der Risiken gegen diese gefährlichen Erreger.
Wie gross ist der aktuelle Zeckendruck bei mir vor Ort? Antworten gibt es hier: Eine aktuelle Deutschlandkarte zeigt die lokale Zeckenaktivität nach Eingabe der Postleitzahl (www.zeckenwetter.de). Einen Zeckenmelder bietet Bayer; er basiert auf aktuellen Forschungsdaten und Nutzereingaben (www.tinyurl.com/6zpxd5n). Eine weitere interaktive Landkarte gibts bei Intervet; Anwender können hier ebenfalls Zeckenbefunde eingeben. Der Zeckenprotector lässt sich als kostenfreie App für iPhone & Android installieren (www.zeckenprotector.de).
Progesterontest zur Deckzeitpunktbestimmung
Die Überwachung der Läufigkeit und Bestimmung des optimalen Decktermins der Hündin mit Hilfe eines neuartigen Progesteronschnelltests ist bei uns jetzt jederzeit möglich. Die Ergebnisse liegen schon etwa 2 Stunden nach der Blutabnahme vor. So lässt sich der optimale Konzeptionszeitraum in der Standhitze exakt bestimmen. Dadurch können Sie sich Kosten und Frust und Ihrer Hündin unnötige Strapazen ersparen. Die Belegungserfolge liegen deutlich höher.
Der Blaue Hund - Bissprävention für Kleinkinder
Mit dem "Blauen Hund" lernen Familien mit Kleinkindern den gefahrlosen Umgang mit dem eigenen Hund. Mehr Infos unter http://www.thebluedog.org.
Der Niedersächsische Landtag hat die Neufassung des Niedersächsischen Hundegesetzes verabschiedet. Die Neufassung beinhaltet nun – aufbauend auf den bisherigen Regelungen – unter anderem die Verpflichtung, dass jede Person, die in Niedersachsen einen Hund hält, zukünftig sachkundig sein muss. „Das neue Hundegesetz stärkt den Tierschutz und hilft, Beißunfälle in Zukunft zu vermeiden”, so Minister Gert Lindemann in einer Presseinformation.
Ein Bestandteil des Hundegesetzes ist die Sachkundeerfordernis, für die eine Übergangszeit von zwei Jahren vorgesehen ist. Hundehalter müssen die Sachkundeerfordernis also am 1. Juli 2013 nachweisen können. Personen, die nachweislich innerhalb der vergangenen zehn Jahre vor der Aufnahme der Hundehaltung mindestens zwei Jahre ununterbrochen einen Hund gehalten haben, gelten als sachkundig und brauchen die Prüfung nicht ablegen. Ebenso als sachkundig gelten bestimmte Personenkreise wie Tierärzte, für die Betreuung von Diensthunden verantwortliche Personen oder solche, die einen Blindenführhund halten.
Neu ist auch die Pflicht zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung für alle Hunde ab einem Alter von sechs Monaten sowie die Pflicht zur Kennzeichnung (Chippen) der Hunde ab einem Alter von sechs Monaten, um die Identifizierung sicherzustellen. Für den Abschluss der Haftpflichtversicherung und die Chippung der Hunde gelten keine Übergangsregelungen, beides muss also so schnell wie möglich erfolgt sein. Innerhalb von zwei Jahren wird für Niedersachsen ein zentrales Register eingeführt, in dem Angaben zur Hunde haltenden Person und zum Hund erfasst werden, die der Hundehalter zu machen hat. (Q: TVD Newsletter 5/11)
Schlaue Katzen
Wer die Samtpfoten im Vergleich zu Hunden als die eleganteren Haustiere betrachtet, wird sich von dieser Studie bestätigt fühlen: Während Hunde beim Trinken das Wasser mit ihren Zungen plump in den Rachen schaufeln, nutzen Katzen eine erstaunlich grazile Technik, wie US-Forscher im Magazin "Science" enthüllen. Mit geschickter Zungenakrobatik lassen die Tiere eine Flüssigkeitssäule zum Mund emporsteigen, die der Schwerkraft trotzt. Beim Trinken wölben Katzen ihre Zungenspitze so zurück, dass die Oberseite die Flüssigkeit sanft berührt. Wenn sie die Zunge dann flink senkrecht anheben, wächst das Nass aufgrund der Trägheit in einer feinen Säule empor. Just bevor die Schwerkraft diese brechen lässt, schließen die Tiere den Kiefer. So befördern Hauskatzen mit jedem Zug etwa 0,1 Milliliter in den Mund, bei durchschnittlich vier Hebern pro Sekunde - und das alles, ohne sich das Kinn zu befeuchten. (Q: stern.de 11/10)